Author: Manuel Scheyda

  • 07-2024 Iran Spionage für den Umweltschutz (JAHRM)

    Spionage für den Umweltschutz 

    Nach sechs Jahren Haft wurden vier iranische Umweltaktivisten aus dem Gefängnis entlassen. Die Wildkatzenexperten wurden 2018 zusammen mit fünf anderen Personen unter dem Vorwurf der Spionage festgenommen. Sie hatten die letzten bekannten Lebensräume bedrohter Geparden und Leoparden im Iran erforscht, wobei sie unter anderem handelsübliche Wildkameras eingesetzt hatten. Ursprünglich wurden sie beschuldigt, unter dem Deckmantel des Umweltschutzes geheime militärische Informationen gesammelt zu haben. Diese Anschuldigungen wurden jedoch von diversen hochrangigen Beamten und dem Leiter der Umweltbehörde bestritten. Im Jahr 2019 wurden die vier Aktivisten dennoch zu Haftstrafen von sechs bis zehn Jahren verurteilt. Während des Verfahrens verstarb der Leiter der Gruppe unter mysteriösen Umständen im Gefängnis. Berichten zufolge wurden die Inhaftierten auch gefoltert und misshandelt. Der Vorfall verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Umweltschützer im Iran konfrontiert sind. In vielen Teilen des Landes gibt es erhebliche Umweltprobleme, die teilweise auf staatliche Politik zurückzuführen sind. Proteste gegen diese Umweltprobleme werden oft als Angriffe auf die Führung der Islamischen Republik betrachtet und kriminalisiert. Die Freilassung erfolgte im Rahmen einer Amnestie zum Ende des Fastenmonats Ramadan, von der insgesamt 2.000 Gefangene profitierten. fbx

    Für manch einen Unwissenden mag eine Wildkamera wie ein Teil der Spionageausrüstung aussehen.